20. Mai 2018 – Ägyptische Killermoskitos
20. Mai 2018 – Ägyptische Killermoskitos

20. Mai 2018 – Ägyptische Killermoskitos

Ich hasse Mücken! Lilith aber auch. Vor allem dann, wenn die einen im Urlaub um halb5 wecken. Bsssssssummmm. Oder meine Tochter zerstechen. Shyceviecher! Und wir haben natürlich nichts dabei, um diese Blutsauger zu vertreiben.

Alles doof jetzt, ich schau mal, wo ich so etwas wie Kaffee herbekommen kann. In der Lobby ist um 05:00 Uhr schon richtig Betrieb, die Sonne kommt auch über’s Meer gekrochen, es sieht doch richtig gut aus. Der starke Kaffee ist richtig lecker, das zweite Glas nehme ich mit auf’s Zimmer. Lilith ist wach und hätte gerne einen Kaba. Die Arme hat lauter Mückenstiche an den Armen, da schmieren wir erstmal etwas Fenistil drauf. Dann gehen wir nochmal in die Lobby und besorgen ihr einen leckeren Kaba. Den geniessen wir zusammen auf der Terrasse und gehen gut gelaunt mit einem Latte Macchiato zurück zu Mama ins Zimmer. Wir wecken sie lieb und sie freut sich total über den Kaffee, auch wenn der elends süß ist.

Nachdem nun alle wach sind, gehen wir ausführlich frühstücken. Und hey! Jawoll, es gibt immer das gleiche! Das kann ich schon am ersten Morgen sagen. Brot, Eier, Wurst, Marmelade, Yoghurt. So eine Scheiße, ist ja schlimmer als zuhause, da gibt’s nur Kaffee und Toast! Sowas aber auch!
Ich genehmige mir zuerst einmal ganz rituell diese komischen roten Würstle, die die Engländer so lieben. Ich mag die zwar nicht, aber wenn ich die überlebe, kann ich alles essen. Und alles andere ist lecker!
Die Kinder nölen herum, denen passt irgendwie gar nix, die wollen nur in den Pool, ans Meer, ins Wasser, whatever. Tja, Mama hat Hunger, ich bin am Essen. Bin gespannt, wer dieses Spiel gewinnt.

08:45 Uhr – Strand, Meer nicht
StVZO? TÜV? Shyce drauf!
Gartenbänke mit Kissen, offene Seiten, keine Gurte, lockeres Lenkrad, aber einen saucoolen Fahrer. Das ist der Strand-Shuttle. In Deutschland würde man das Ding nicht einmal unter Gewalt besteigen, hier setzen wir uns einfach hin, quatschen mit dem Fahrer und machen uns auf zum Strand. Spurwechsel ohne Blinken, läuft! Sind ja nur drei Spuren auf einmal. Die Fahrt ist total entspannt, wenn man einfach jedwede kleinliche Verkehrsregel aus Deutschland verdrängt.

Der Strand selbst ist ääähm… ein Strand halt. Liegen, Schirme, Sand, Meer. Mehr aber auch nicht. Kein Steg, kein Riff, keine Fische, dafür aber krabbelndes Getier, Fliegen und Krähen. Hinter der Absperrung sehe ich so etwas wie eine Riffkante, das könnte möglich sein. Vielleicht sehe ich mir das irgendwann einmal an.

David und Lilith finden es hier toll, buddeln, planschen und versuchen zu schnorcheln. Wir haben nun alle unsere Füße im Roten Meer gehabt und sind somit offiziell in Hurghada angekommen. Wir bleiben nicht all zu lange an diesem Strand, der lädt wirklich nicht zum verweilen ein. Dann fahren wir lieber wieder ins Hotel und testen die Pools und Rutschen an.
Auf der Rückfahrt darf David vorne sitzen, hupen und sogar lenken helfen. Das macht ihm sichtlich Spaß.

Zurück im Hotel gehen wir gleich in den Kinderpool, ich tobe mit den beiden herum und lege mir auch gleich ein neues Tattoo zu. Linke Arschbacke, sieht aus wie Helgoland. Naja, aber auch dieser blaue Fleck ist irgendwann einmal verschwunden. Hoffe ich zumindest. Kaum sind wir an den Liegen zurück, werden wir von einem jungen Mann angesprochen, der uns das allerbeste… labersülzblablabla. Stop, Habibi! Ja, die beiden Mädels wollen ins Spa, aber dein Angebot ist kacke! Beide Mädels, zwei Termine, also vier Behandlungen. Eine heute, gleich nach dem Mittagessen. Mit Dampfbad, Peeling und Massage. Und die andere am Donnerstag, Massage, Jakuzzi. Für beide zusammen 100,–€. So kommen wir ins Geschäft. Nix da mit 100,–€ für Mama für heute. Gebucht!

Punkt 12:00 – Hunger!
Bevor David verhungert gehen wir doch lieber zum Mittagessen, er frisst tatsächlich zwei große Portionen geschmacksbefreite Spaghetti und ich wundere mich, wie das in ihn reinpasst. Aber auch Lilith hat richtig Kohldampf, sie isst richtig gut. Ich weiß ja nicht, was die da ins Essen rein machen, aber wir sind alle richtig müde. Aber wir können uns ja entspannen, die beiden Mädels gehen ins Spa und ich „muß“ mit David einkaufen. Ein Spielzeug mit seinem Taschengeld.
Also ab in die Ramschhöhle und schauen, auf was er reinfällt. Billige blinkende Plastikautos, billiger quietschender Chinaschrott und noch mehr Mist zum Geld verschwenden. Aber David möchte eine Luftmatratze. Und wir finden eine! Ein kleines, nettes Krokodil, ich muß sofort an mein Schwesterherz denken. Außerdem finden wir noch einen Mückenschreck, mal schauen, ob der was taugt.
David verhandelt mit dem Verkäufer und feilscht ein T-Shirt heraus, was bin ich stolz! Und er will seinen Namen nur für 5,–€ verraten! OK, am Ende wird’s ein Lolli, aber hey, wie geil ist der denn, bitte? Krokodil gekauft, T-Shirt und Lolli geschenkt bekommen, besser geht’s nicht. Da darf seine Mama mal Nachhilfe nehmen.

16:00 Uhr – Crocodile David
Ich puste, pumpe und blase auf, aber irgendwie wird das Krokodil immer größer. Nachdem nun endlich alle Luft drin ist, ist das Krokodil so groß wie ich. Wir schnappen uns das Viech und müssen gleich in den großen Pool, Leute erschrecken. Was für ein Spaß! Mitten im Pool ist eine Wasserblume, die eine ziemlich hohe Fontäne ausstößt, David läßt es regnen und schießt zwei ziemlich große tätowierte Russen ab. Die kommen natürlich auf uns zu und… sagen „no probläm, this fanni!“ und springen in dem Regen rum. David kreischt vor Vergnügen.

Es wird langsam Zeit, die Mädels aus dem Spa abzuholen. Sie erraten komischerweise sofort, was David sich gekauft hat. Dabei habe ich das kleine Krokodil doch so gut es ging hinter meinen Rücken versteckt.
Es ist schön zu sehen, daß die beiden Damen relaxt und erholt sind, Lilith ist sogar während der Massage eingeschlafen. Und sie meckert scherzhaft darüber, daß sie mit Schokolade eingerieben wurde.

Aber jetzt müssen wir alle zusammen in den Pool mit dem Krokodil heruntoben, die größte Freude haben die Kinder natürlich, wenn sie mich damit jagen dürfen oder mich runter schubsen können. Wir lachen, spritzen mit Wasser herum und haben soviel Spaß, daß wir fast bis zum Sonnenuntergang im Wasser bleiben.

Nach dem Abendessen gehen wir zu Dr. Fish, unsere Füße pflegen. Da steckt man seine Haxen in ein Aquarium und Putzerfische nagen ganz sanft Hautreste und Schuppen ab. Die Kinder müssen lachen, weil es so kitzelt. Ich kann das aber nur jedem empfehlen, auch wenn es sich seltsam anfühlt. Aber die ganze Prozedur ist schön. Die Füße werden gewaschen, dann bearbeiten die Putzerfische die Haut und am Ende bekommt man auch noch die Hornhaut abgeschabt. Die Füße fühlen sich richtig weich an. Was man bei jeden kleinen Kieselchen dann auch merkt…

Die anschließende Mini-Disko ist kacke, wir spielen lieber eine Runde Airhockey, setzen uns in die Lobby und schlürfen einen Cocktail. Lilith ist auf dem Sofa eingeschlafen.