28. März 2014 – Kaffee und Morgenspaziergang
28. März 2014 – Kaffee und Morgenspaziergang

28. März 2014 – Kaffee und Morgenspaziergang

2014-03-28_004Es ist kurz vor 06:00Uhr als David beschließt, daß mein Tag beginnt. Nachdem Katrin die letzten Tage mit ihm raus ist, bin ich wieder an der Reihe. Also spaziere ich gemütlich ins Si Omar und trinke zwei Kaffee. Am Nachbartisch sehe ich Ali Baba und die 40 Räuber. Das ist eine Bande Spatzen, die sich über ein angerichtetes Frühstück hermachen. Kleine freche Dinger! Die picken den Käse aus (!!) den Brötchen raus und setzen sich auch an unseren Tisch. Ich verscheuche sie, nur damit sich einer davon auf Davids Kinderwagen hockt. Der findet das lustig und quietscht vergnügt. Nach dem dritten Kaffee gehe ich eine Runde am Strand spazieren. Ich darf sogar den Steg vom Nachbarhotel benutzen. Danke, dicker Strandsherriff! So toll ist das Teil nun auch nicht, aber immerhin ist David wieder eingeschlafen.

Ich gehe zurück ins Restaurant und beobachte das allmorgendliche Spektakel der touristischen Nahrungsaufnahme. Schnell quetschen sich die Leute durch die Tür, nur um drei Meter weiter in einer Reihe anzustehen. Tja, wenn die sowas im Urlaub brauchen… viel Spaß, ihr Schafe! Ich lehne mich zurück und grinse mir einen weg. Da streiten sich doch tatsächlich zwei Frauen, wer denn nun zuerst am Kaffee war. Geil, ich schlurfe mit meiner Tasse dazu, strecke meinen Arm zwischen den beiden aus und lasse mir ganz süffisant einen Kaffee raus. Herrlich, diese Fressen. Die würden mich wohl am liebsten an der nächsten Palme aufhängen. Hmmmm… lecker! *schlürf*

Am Tisch gegenüber sitzt ein richtig fetter Junge, der sich von seiner Mama bedienen läßt. Die stapelt unglaubliche Mengen an Bohnen, Omelett und Würstchen auf einen Teller, der zweite ist mit Schokopfannkuchen und Gebäck beladen. Ob die einen Schwerlastschein besitzt? Mit einem Mal geht der Kopf von Jabba auf und das Essen verschwindet unzerkaut in diesem Körper. Ich könnte nun hemmungslos lästern und mache mir ein Spiel aus diesem Theater: Nationen raten! Jabba kommt definitv aus Russland. Dieser abgewrackte Biertrinker (verdammich, morgens um halb acht!) dürfte aus Westdeutschland kommen und der Typ mit Oberlippenbart, hellblauen Karohemd, Digitalarmbanduhr Marke McGyver und blauen Socken in Sandalen ist ein Ossi. BINGO! Alles richtig. Ich erkenne sogar typische Schwaben, obwohl die kein Wort gesagt haben.

Wahnsinn! Jabba hat sich bewegt! Er steht auf und kommt kurz darauf mit zwei Tellern Süßzeugs zurück. Was der allein an diesem Morgen frisst, dürfte ein paar hundert Kilometer südlich eine ganze Familie für eine Woche ernähren. Nun, lassen wir das, bevor es noch in eine Ausarbeitung über das Fressverhalten von ADHS-Kids endet. Ein russisches Paar frägt mich, ob an meinem Tisch noch Platz ist, ich bejahe und warte auf meine Mädels. Die kommen auch schon und frühstücken ganz normal. Jabba trinkt gerade seine zwölfte Cola und sieht immer noch hungrig aus. Jetzt gebt dem armen Bub doch mal was zu essen!

Nach dem amüsanten Frühstück holen wir unser Schwimmzeugs und gehen zum Strand. Total überfüllt trifft es wohl am besten. Nicht, daß überall Menschen herumliegen. Eher deren Hinterlassenschaften in Form von Hotelhandtüchern, Taschenbüchern und Sonnensprayflaschen. Touristensport halt: Morgens ganz früh an den Strand/Pool latschen, Handtuch platzieren, frühstücken gehen, Nickerchen machen und vier Stunden später schauen, ob die Handtücher noch liegen. Dann weiter zu Jabba´s Lieblingsplatz, Bier ziehen und Pizza mampfen.

2014-03-28_011Heute ist es windstill und auch entsprechend heiß, deswegen wollte eigentlich ich hier ins Meer, liegt es doch direkt vor der Nase. Da sind aber soviele Leute drin, die einen ohne Rücksicht anrempeln, daß ich mich lieber zu David unter eine Palme lege und ein wenig ausruhe. Lilith und Mama schnorcheln im Activitypool und haben eine Menge Spaß dabei. So verbringen wir den ganzen Tag und faulenzen viel. Am Abend haben wir noch ein recht lustiges Dinner, bei dem wir viel herumalbern und mit dem Fernauslöser doofe Fotos machen. Obwohl wir nichts großarteiges unternommen haben, sind wir doch sehr müden und verziehen uns bald in unser Zimmer. Es dauert auch nicht lange, bis wir schlafen.