Mittwoch, 03. Oktober 2012 – Tag der deutschen Einheit
Mittwoch, 03. Oktober 2012 – Tag der deutschen Einheit

Mittwoch, 03. Oktober 2012 – Tag der deutschen Einheit

Der letzte Tag

Nach einer unruhigen Nacht wachen wir kurz nach 06:00 Uhr auf. Draußen ist es bewölkt, es geht ein leichter Wind und es ist für die hiesigen Verhältnisse frisch. Das heißt, wir haben nur 25°C statt 30°C am frühen Morgen. Es ist fast so, als ob das Wetter auch traurig wäre, daß wir heute schon abreisen müssen. Ja, heute geht es zurück nach Deutschland. Einerseits will man hier gar nicht mehr weg, andererseits freut man sich doch irgendwie auf zuhause. Vor allem drei Dinge machen die Rückkehr leichter: Unser Wasserbett, meine Musik und guter Kaffee. Das wartet alles auf uns. Wir spazieren jetzt zu unserem letzten Frühstück und lassen uns richtig viel Zeit. Wir müssen für Lilith auch noch eine Milch besorgen, damit sie später was für den Flieger hat. Aber das ist wie immer kein Problem.

Man merkt, daß heute neue Gäste zum ersten Mal beim Frühstück sind. Einige russische Gäste drängeln sich vor, schaufeln sich die Teller voll und meinen, daß sie die Könige des Restaurants sind. Aber wir sind so entspannt, daß uns diese Touristen links vorbeigehen. Nach dem guten Frühstück hüpfen wir gleich in unseren Pool und spielen ausgiebig, geniessen ein letztes Mal das warme Wasser und die herrliche Sonne. Katrin spielt mit Lilith „Teddybär“, die beiden so ausgelassen zu sehen ist einfach umwerfend schön. Leider müssen wir in wenigen Stunden los, deswegen fange ich an, die Koffer fertig zu packen. Erst jetzt wird mir wirklich bewußt, daß es vorbei ist und wir unser kleines Paradies verlassen werden. Aber laut Wetterbericht ist es in Deutschland nicht so schlecht wie befürchtet. Wir haben nun alles gepackt und bringen die Koffer zur Rezeption, machen die Papiere klar und geben nur widerwillig den Schlüssel ab. Danach setzen wir uns in den Innenhof, geniessen die Wärme und malen ein paar Bildchen. Und wir haben absolut keine Lust auf den Flug.

Wir gehen in das Tagine, das marrokanische Restaurant und essen Pommes mit Ketchup. Lilith findet das natürlich superklasse. Wie immer läuft klassische Musik, dieses Mal sogar das SWR2 Mittagskonzert. Hammerhart, 3.500km von zuhause weg…

Es ist soweit, nun heißt es, Abschied nehmen. In der Lobby warten wir auf unseren Bus, der uns zum Flughafen bringen soll. In der kurzen Wartezeit füllen wir noch einen Fragebogen aus, ob wir denn auch zufrieden waren. Nach einem Gang auf die Toilette ist es nun soweit, wir gehen zum Shuttle, packen die Koffer auf das Dach des Busses und steigen ein. Während der 40minütigen Fahrt, auf der wir noch zwei weitere Hotels ansteuern, kommt doch etwas Wehmut auf. Aber auch Zufriedenheit über diesen wunderbaren Urlaub. Am Flughafen geben wir die Koffer auf und checken ein, alles absolut problemlos und schnell. Im SegaFredo besorgen wir Lilith eine Milch für den Flug, die sie aber gleich trinken will. Noch haben wir gut zwei Stunden Zeit, bis der Flieger startet. Um keine Langeweile aufkommen zu lassen, spiele ich mit Lilith ein wenig und wir schauen uns alles an. Unsere letzten ägyptischen Pfund gehen für ein Wasser drauf. Unverschämt, was so eine kleine Flasche hier kostet.

16:20 Uhr, es ist boarding time. Wie üblich springen sofort alle Leute auf und drängeln zum Gate. Als ob der Flieger ohne uns abheben würde oder irgendjemand einen Sitzplatz klauen könnte. Wir haben dieses Mal Sitzplätze in der dritten Reihe, von dort sieht man mehr aus dem Fenster. Der Start verläuft problemlos, Lilith hat richtig Spaß, ruft „etz det loos“ (auf deutsch: Jetzt geht´s los!) und „Vollgas“, Katrin nimmt es einigermaßen gelassen hin und freut sich, wenn wir endlich wieder aus dem Flieger draußen sind. Nun, es wird noch ca. 4,5 Stunden dauern und der Start ist das einzig angenehme an diesem Rückflug. Lilith hat absolut kein Interesse zu schlafen, obwohl sie total müde ist. Langweilig ist ihr auch, was sich schon nach kurzer Zeit in übelster Laune äußert. Irgendwann schafft sie es dann doch noch auf Mamas Arm zu schlafen. Aber leider ist der Flug schon so gut wie vorbei, wir setzen demnächst zur Landung an.

Wir haben es geschafft, Deutschland hat uns wieder. Übler Packungsfrass wie auf dem Hinflug, bescheidener Kaffee und eine dauernölende Lilith liegen nun hinter uns. Wir sind wieder im Ländle und freuen uns auf ein bequemes Bett und ich mich insbesondere auf ein alkfreies Tannenzäpfle! Oma Andi holt uns ab und freut sich, uns wieder zu sehen. Wir erzählen ein wenig über den wunderschönen Urlaub und wollen recht schnell schlafen, da wir doch ziemlich geschlaucht sind.