Schnorcheltour

05:30 Uhr, die Sonne geht gleich auf. Wir sind eine Stunde früher aufgestanden als geplant. Ob das nun an der Vorfreude auf die Schnorcheltour liegt oder einfach daran, daß Lilith ein zwei Meter breites Bett für sich alleine beansprucht, sei mal dahingestellt. Katrin und ich sitzen auf der Terrasse und betrachten den romantischen Sonnenaufgang. Das ist doch ein Motiv wie aus einem Urlaubskatalog. Die leichte Bewölkung läßt hoffen, daß es heute nicht ganz so heiß werden wird. Auf dem Boot gibt es ja keinen großartigen Schutz vor der Sonne. Lilith wird langsam wach und freut sich scheinbar auch schon auf den Trip ins Rote Meer. Wir gehen schnell zum Frühstück, heute schmeckt sogar mal der Kaffee, und treffen uns am Tauchcenter. In zehn MInuten geht´s mit einem Bus los zum Boot. Wir bekommen unsere Ausrüstung und können gleich los.

Der Anlegesteg zum Boot ist auch schon sehr interessant, da man direkt in ein Riff schauen kann. Da sieht man schon allerlei Fische und Lilith findet das Wasser klasse. Die „Star 3“ ist ein typisches Touristenboot, steht aber sehr gut da und sieht sauber aus. Als alle an Bord sind, kann es endlich losgehen, wir steuern unser erstes Ziel an: die Insel Giftun. Auf dem Weg dorthin bekommen wir eine recht unterhaltsame Instruktion. Wir lernen nette Zimmernachbarn kennen und unterhalten uns sehr locker mit ihnen. Die Insel kennen wir ja schon von unseren letzten Besuch in Ägypten. Es hat sich nicht viel geändert, außer daß die Korallenbänke abgenutzter sind und weniger Fische dort herumschwimmen. Wirklich witzig sind die unförmigen jungen Damen, die sich im Wasser räkeln und für Fotos posieren, die auf diversen Internetseiten bestimmt für den einen oder anderen Lacher sorgen werden. Aber die meisten werden sich da sicherlich mit einen Fotobearbeitungsprogramm behelfen. Trotz des ganzen Tourismus und sehr vielen Leuten im Wasser finde ich ein paar schöne Tiere und Pflanzen beim Schnorcheln.Lilith und Katrin haben richtig Spaß im klaren Wasser und freuen sich total. Es gibt ja auch einiges zu entdecken, vor allem die vielen kleinen Muscheln im Sand haben es Lilith angetan. Sie buddelt, sandelt und matscht herum, bereitet den Leuten aussenrum Kaffee und will gar nicht mehr weg.

Nach einer guten Stunde geht es wieder zurück zum Boot, die Fahrt macht Spaß und mein Magen ist recht entspannt. Das Personal ist klasse, kümmert sich um die ganzen Gäste und läßt auch mal jemanden ans Steuer. Der Kapitän ist sogar so relaxt, daß er mit den Füßen steuert. Wir kommen am ersten Riff an, die Mädels ziehen die Schwimmwesten und Schnorchelausrüstung an und springen vom Heck ins Wasser. Zwar schmeckt Lilith das Salzwasser nicht so wirklich, aber sie hat eine riesige Freude im Meer. Ihr Lachen ist so ansteckend, daß auch die anderen Leute um sie herum immer lächeln müssen, wenn sie sie sehen. Jetzt geh auch ich ins Wasser, mal schauen, was es hier so alles zu entdecken gibt. Es gibt eine atemberaubende Vielfalt an Fischen zu sehen, sogar einen Napoleonfisch und eine Muräne bekommen wir zu Gesicht. Leider ist die Muräne sehr schnell und will sich nicht richtig knipsen lassen. Dafür gibt es jede Menge anderer Fische, die zum Teil sehr frech vor einem herumschwimmen. Die Unterwasserkamera macht sehr gute Bilder, ich hätte nicht erwartet, daß die so gut werden.

Nach einem leckeren Mittagessen auf dem Boot geht es zu zwei weiteren Schnorchelspots. Leider passe ich beim letzten Stop nicht richtig auf und vergesse, mich einzucrèmen. Was mir natürlich einen netten Sonnenbrand verschafft. Der ist zwar nicht schlimm, aber trotzdem sehr unangenehm. Wir dürfen vom Boot ins Meer springen, Papa muß natürlich als erster diese fünf, sechs Meter überwinden, dann folgt Mama und Lilith ist ein wenig beleidigt, weil sie nicht auch von dort oben springen darf. Das machen wir lieber vom Heck. Da geht´s immerhin einen guten Meter runter.

Auf dem Rückweg über den Bootssteg gibt es an diesem doch so schönen Tag einen bösen Aufreger. Da steht doch glatt so ein deutscher Touristendepp auf den Korallen herum und läßt sich von seiner dummen Frau dabei fotografieren, wie er ein Stück Koralle hochhebt. Am liebsten wären Nils (der Zimmernachbar) und ich da runter und hätten dem jedes einzelne Korallenstück aus dem Kopf geschlagen. Aber solche Vollpfosten gibt es ja leider überall. Zum Glück vermiest uns das nicht den Tag. Total müde und sichtlich entspannt kommen wir wieder im Hotel an. Wir gehen nur kurz was essen und legen uns dann auf´s Bett, es dauert auch nicht lange, bis die Mädels eingeschlafen sind. Ich gehe noch „kurz“ zu den Nachbarn und wir unterhalten uns über alles mögliche und haben viel Spaß.

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Hurghada 2012

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