1.1 Was sind Fotos?

Photos bedeutet Licht.
Sagen die alten Griechen zumindest.
Und damit ist grundlegend alles gesagt, denn ein Foto ist nichts anderes als eingefangenes Licht.
Ob nun auf einer Kupferplatte, einem Papierabzug, einer Leinwand oder digital, es ist und bleibt eingefangenes Licht.

Somit ist Licht der wichtigste Faktor in der Fotografie, ohne Licht geht gar nichts.

Abseits dieser Definition sind Fotos Erinnerungen. Wie oft stolpert man über ein Familienalbum und hat dann sofort die Situation vor Augen, in der das Foto entstand. Oder schwärmt in Erinnerungen, wenn man Fotos von der Einschulung, dem letzten Urlaub oder eine tollen Party anschaut. Genau dafür liebe ich Fotos, sie geben uns Erinnerungen zurück.

Aber Fotos sind auch eine Form der Kunst (auch wenn Baudelaire anderer Meinung war), wobei der Künstler nicht unbedingt hinter der Kamera sein muß.

1.2 Braucht man (noch) Fotografen?

In der heutigen, digitalen Zeit, in der jeder mit einem Telefon Fotos machen kann, stellt sich zwangsläufig die Frage, ob man denn überhaupt noch Fotografen braucht.
Die eindeutige Antwort ist Jein!
Das Smartphone ist eine Erfindung, die einiges leichter und besser macht. In den letzten Jahren gab es mehrere Quantensprünge, was die Technik und vor allem die Qualität ausmacht.
Wenn ich sehe, was ein Bekannter (wolffilms.de) alles mit dem IPhone anstellt… Junge, Junge, da braucht es bald keine Kameramänner oder Fotografen mehr.
Trotzdem sind Experten mit dem richtigen Werkzeug einfach besser geeignet, um wirklich großes zu erschaffen.

Meine persönliche ganz uneindeutige Meinung:
– Nein, man braucht keine Fotografen mehr, weil man alles knipsen kann, wenn man fähig ist, ein Smartphone einzuschalten. Man nehme einmal die ganzen Selfies, die im Internet herumschwirren, diese Flut an Bildern erschlägt einen täglich auf’s Neue.
– Ja, man braucht weiterhin gute Fotografen, wenn die Bilder nicht nur für einen Augenblick toll sein sollen, sondern immer wieder als Kunstwerke angesehen werden.
– Ja, wir brauchen auch immer wieder Profis für richtig gute Bilder. Ich empfehle jedem, sich einen Profi zu holen, wenn man Bilder von einmaligen Ereignissen haben will, z.B. Hochzeiten, Geburten, Feiern und Portraits.
Nichts ist schlimmer, wenn man nach ein paar Jahren Fotos ansieht, die einfach kacke aussehen.

1.3 Handy, Taschenknipse oder Profizeug?

Wie oben schon erwähnt, reicht ein Smartphone für den schnellen Schnappschuß vollkommen aus.
Aber wie ist es mit Kompaktkameras, liebevoll Taschenknipse genannt? Die kleinen Technikwunder sind mittlerweile in der Lage, richtig gute Fotos in hoher und scharfer Auflösung zu machen. Ideal für alle, die sich nicht mit Einstellungen, Lichtverhältnissen und Fotokram beschäftigen wollen, sondern einfach Kiste an und auf einen Knopf drücken. Den Rest übernimmt dann die Knipse.

Wenn es aber richtig gut werden soll und man Motive hat, die eben nicht dem Standard entsprechen (z.B. Sternenhimmel, Konzerte, Portraits etc.), dann sollte man sich mit dem richtigen Equipment beschäftigen.
Mit Einzug der digitalen Fotografie im Profibereich gibt es unendlich viel mehr Möglichkeiten, seine Projekte durchzusetzen.
Allein schon die Tatsache, daß man eben nicht mehr darauf achten muß, daß der Film voll sein könnte, ist ein riesen Pluspunkt. Man kann in Serie fotografieren und hinterher am PC die besten Bilder aussuchen.
Auf eine Speicherkarte passen hunderte von Bildern und wenn am Ende eines Shootings 10% davon was taugen, ist das schon mal sehr gut.
Zudem spricht die sehr hohe Bildqualität für DSLR-Kameras. Als ich damals auf meine erste Nikon gekommen bin, war ich total geflasht, welche Möglichkeiten ich hatte.

Aber auch, wenn ich nun eine große Vollformatkamera besitze und leidenschaftlich gerne fotografiere, bin ich alles andere als ein Profi,

1.4 Hobby oder Job?

Ich kenne sehr viele Leute, die sich mit der besten Ausrüstung auf die Jagd nach guten Bildern machen. Da kann die ganze Ausrüstung schon mal mehrere tausend Euros kosten. Und das machen sie nur als Hobby und weil es einfach Spaß macht.
Genau so mache ich das auch. Für mich ist (und bleibt) es ein Hobby, weil ich beim fotografieren und nachbearbeiten entspannen kann.

Im Gegensatz zum Job.
Müßte ich das als Beruf machen, würde wahrscheinlich sehr schnell meine Begeisterung verflogen sein. Warum? Weil ich dann liefern muß. Weil dann alles passen muß. Und, ganz ehrlich, weil ich dann nur das fotografieren soll, was andere wollen.
Ich möchte Motive fotografieren, weil ich darauf Bock habe. Ob das nun Autos sind oder Tiere, eine Partynacht oder ein Konzert, alte Gebäude oder Veranstaltungen, ich nehme mir das, worauf ich Lust habe. Wenn mich jemand mit einer Idee begeistern kann, dann möchte ich das auch umsetzen. Und zwar so, wie ein Profi es machen würde. Mit viel Liebe, Arbeit und Zeit.

1.5 Die Lust am Bild

Die Belohnung für die meisten Fotografen ist am Ende dieses eine Bild, das man länger betrachtet als alle anderen.
Diese Lust ist es, was mich antreibt, immer so zu fotografieren, daß mindestens ein Bild dabei ist, welches ich Jahre später anschaue und dabei lächle. Und vollkommen zufrieden bin.
Wenn man das erreicht, hat man alles richtig gemacht.