#6 – Doris T.

Eigentlich wollte ich die Fotografie aufgeben. Weil Pandemie ist doof. Du darfst niemanden besuchen, darfst aber auch niemanden zu dir ins Studio einladen, es war einfach zum Kotzen.

Also habe ich das angekündigt und auch gesagt, daß ich mein Equipment verkaufen würde.

Doch dann kam Doris und hat mir gesagt, daß das nicht gehen würde. Warum? Weil sie noch ein Foto für ein Buchcover brauche. Ahja. Lust hatte ich nicht wirklich, aber ich dachte mir, dem netten Mädel tust du den Gefallen.

Vorgespräch war lustig und nett, wir haben uns total verquatscht und festgestellt, daß wir uns gut leiden können.
Das Shooting selber bin ich mit gemischten Gefühlen angegangen, einerseits, weil mich die Lust tatsächlich verlassen hatte und andererseits, weil ich gute Fotos liefern wollte.
Entsprechend hatte ich Sorgen, daß es nichts wird. Aber nachdem Doris und ich uns richtig eingespielt hatten, war es doch recht angenehm und die Bilder sind auch was geworden.

Letztendlich ging es dann dank Doris mit der Fotografie weiter.
Allein deswegen bin ich ihr dankbar. Und weil ich einen tollen Menschen kennengelernt habe.