3.1 Portraits

Auf was kommt es bei einem Portrait an? Daß man ein Gesicht sieht, schon klar. Aber wie man es sieht, das ist entscheidend.
Diese 08/15 Automatenfotos für den Reisepass sind alles, aber keine Portraits.

Bei einem Portrait muß man nicht nur den Menschen ablichten, sondern auch das, was dieser Mensch ist. Nämlich nicht perfekt!
Ein kleiner „Makel“, z.B. ein Muttermal oder Lachfältchen machen ein Portrait erst richtig interessant. Man muß auch nicht immer lächeln und nett aussehen.

Beachte bei der Portrait-Fotografie immer darauf, den Mensch in den Mittelpunkt zu stellen. Beschäftige dich mit der Person, ihrer Geschichte und ihren Vorlieben. Nur so kannst du hinterher authentische Bilder machen.
Daher ist es sehr wichtig, erst einmal viele Gespräche zu führen, auf die Person einzugehen und eine gute Atmosphäre zu schaffen. Und sei geduldig!

3.2 Weiß/Schwarz

In vielen Bereichen ist schwarz-weiß Fotografie ein sehr tolles Stilmittel. Meist wird es für Portraits, (Teil-)Akt oder Lost Places angewendet. Man kann aber auch bei ganz normalen Motiven sehr viel mit schwarz-weiß erreichen.
Durch die starken Kontraste wird der Betrachter zum Nachdenken angeregt und darf seiner Fantasie freien Lauf lassen.
Sehr interessant wird es, wenn man ein Bild freistellt. Das heißt, man betont nur einen kleinen Bereich mit Farbe, der Rest ist schwarz-weiß.

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3.3 Tiere & Natur

Ob Nachbar’s Katze, eine Kuh auf einer Weide im Allgäu oder die Big Five auf der großen Safari, Tiere sind immer ein beliebtes Motiv.

Begib dich auf das Niveau des Tieres und fotografiere nicht von oben herab, du wirst merken, daß es ganz andere, bessere Bilder werden.

In der Natur mußt du dich einfach nur von deinem Gefühl leiten lassen. Dir gefällt ein Regenbogen? Dann fotografiere ihn. Oder doch lieber ein Gewitter? Ein dunkler Wald, eine Schlucht, Grotte, Höhle?
Dann gehe einfach hin, saug die Umgebung in dich auf und fange an zu fotografieren.

3.4 Veranstaltungen

Oh je!
Das ist mein erster Gedanke, wenn mich jemand fragt, ob ich eine Hochzeit, eine Firmenfeier oder eine Party fotografieren soll.
Oh schlimm!
Das ist meine Reaktion, wenn ich Klassenfotos machen könnte.

Es ist nicht einfach, solche Dinge zu fotografieren, aber wenn man zwei, drei Tipps beachtet, überlebt man solche Shootings auch.
1.) Bereite dich intensiv vor: was will der „Kunde“, wo ist der Ort, wieviele Menschen sind da?
2.) Nimm alles an Equipment mit, was du brauchst. Lieber mit zwei vollen Akkus zuviel nach Hause zurückkehren, als mit zwei leeren vor Ort zu sein! Also, checke deine Ausrüstung!!
3.) Du leitest die Veranstaltung. Du sagst, was und wo du fotografieren willst. Auch wenn es manchmal schwer fällt. Glaub mir, auf solchen Veranstaltungen ist immer mindestens ein Knaller, der dir sagen will, wie, wann und wo du Fotos machen sollst. Solchen Typen solltest du gleich den Zahn ziehen.

3.5 Königsklasse Akt

Als ich am Anfang nach Models gesucht habe, kamen zumeist Anfragen zu Nacktshootings rein.
Ich war tatsächlich überrascht, daß man einen no-name-Fotografen danach fragt, aber ziemlich schnell war klar, daß es um Geld ging. Gute Profis verlangen gutes Geld. Und jeder Cent ist dort gut angelegt. Ich kann nur empfehlen, wenn jemand das machen möchte, sich ein Fotostudio zu suchen, welches auf Akt und Co. spezialisiert ist.
Mittlerweile antworte ich auf Fragen wie „macht du auch Nacktfotos?“ ganz frech mit „Nein, ich bleibe dabei lieber angezogen.“
Das ist ein netter Gag.

Keine Frage, ich traue mir zu, Menschen in Akt, Teilakt und Boudoir zu fotografieren. Das ist sogar ein Bereich, der technisch so anspruchsvoll ist, daß jedes einzelne Shooting eine Herausforderung ist.

Aber man muß sich im Klaren sein, daß man sehr viel Arbeit und Zeit investieren muß. Manchmal ist es auch nötig, zwei oder drei Shootings zu machen, bis alle zufrieden sind.