6.1 Allzeit bereit!
Pat sagt:
Auch wenn es in 99% der Fälle nicht passiert, daß man über ein außergewöhnliches Motiv stolpert, so ist es doch dieses 1%, das zwischen Frust und Freude entscheidet.
Klar, man kann auch ganz schnell das Smartphone zücken, draufhalten und fertig. Ist ja auch ganz ok so.
Aber… dieses eine Motiv… das hätte doch mehr Aufmerksamkeit verdient. Deswegen: immer die Kamera mitnehmen, wenn man mal was unternimmt. Sei es ein abendlicher Besuch im Biergarten, eine Runde Billard oder Bowling, die Gartenparty eines Kumpels oder ein Familientreffen. Allein schon der Spaziergang am Abend birgt so viele Motive, daß man aus dem shooten gar nicht mehr herauskommt. Glaubt mir, ihr werdet viel mehr tolle Bilder bekommen.
6.2 Lerne!
Mein Tipp:
Ob ein Buch, durch Tutorials und Videos oder von einem Profi.: lerne die grundlegenden Techniken und alles, was mit Fotografie zu tun hat. Dinge wie Blende, ISO, Blickwinkel, Lichtgestaltung und vieles mehr muß einfach da sein und automatisch funktionieren.
Es gibt nichts peinlicheres und schlimmeres, als bei einem Shooting ein Handbuch oder Tante Google zur Rate ziehen zu müssen. Nervig ist es auch, wenn man noch zig Einstellungen und Probefotos machen muß, damit alles passt.
Um zu lernen, kannst du auch gerne in einen Fotoclub in deiner Nähe gehen oder bei einem Fotostudio anfragen, ob du über die Schulter schauen darfst. Zudem gibt es hunderte Communities, in denen alles rund um Fotografie, Models und und und erklärt und diskutiert wird.
6.3 Vertraue dir!
Wenn nicht dir, wem sonst?
Wenn du so weit bist, deine ersten Shootings zu machen, dann vertraue dir und dem, was du gelernt hast.
Es bringt nichts, wenn du unsicher bist, Angst vor Fehlern hast und dich nicht traust. Das merkt ein Model sehr schnell und wird selbst unsicher. Du mußt wissen, was du tust und das muß auch deine Umwelt spüren. Du gibst die Linie vor, du leitest an, du bestimmst die Regeln. Und genau dafür brauchst du Selbstvertrauen.
Noch etwas: laß dir auch von niemandem etwas schön- oder schlechtreden, sondern bitte um ehrliche Kritik. Wenn etwas gut ist, dann nehme das Lob an, wenn etwas schlecht ist, akzeptiere die Kritik. Das bringt dich weiter als „Mitleid“ von Oma, die dich mag, egal, was du machst. Bringt ja nichts, wenn Oma sagt, daß du z.B. super singen kannst, und Dieter Bohlen dich zerpflückt, wenn du bei ihm auf der Bühne stehst, weil du eben nicht gut singen kannst.
Mein Tipp, bevor man mit Menschen arbeitet: nimm Tiere, Objekte oder Gebäude, Blumen, Landschaften. Ich habe zuhause sogar eine Schaufensterpuppe, die ich immer wieder mal für Lichttechniken verwende.
Setz dich auch mal an einen belebten Platz, z.B. ein Bahnhof und fotografiere fröhlich vor dich hin, da wird schon das ein oder andere Foto rumkommen, welches dir gefällt.
6.4 Scheitere!!
Ohne Shyce!
Als ich zum ersten Mal in meinem Leben gehört habe (mit 15 oder so), daß man sich nur durch scheitern entwickeln kann, dachte ich mir „was für ein Shyce!“.
Aber tatsächlich ist es ein riesiger Lerneffekt, wenn man scheitert. Denn nur dann erkennt man Fehler und kann sie entsprechend beheben und es nächstes Mal besser machen.
Wenn man mal eine ganze Serie verkackt hat, aus welchen Gründen auch immer, und tagelang frustriert am PC sitzt, am liebsten alles hinschmeißen möchte und dann irgendwann „Jetzt erst recht!“ sagt, wird man einiges gelernt haben.
Deswegen ist scheitern gar nicht so verkehrt. Wenn man denn die richtigen Konsequenzen daraus zieht.
6.5 Hab Spaß!!!
Das Wichtigste!
Das allerwichtigste ist und bleibt der Spaß!
Ohne den braucht man gar nicht mehr darüber nachzudenken, gute Fotos machen zu wollen.
Es wird Phasen geben, in denen du gar keine Lust hast, die Kamera in einer Schublade versteckst und dich nicht die Bohne interessierst.
Und das ist gut so!
Eine kreative Pause tut tatsächlich gut.
Auch wenn du keine Pause brauchst, solltest du immer Spaß an deiner Arbeit haben, dann wird das Ergebnis auch erheblich besser.
Das ist auch einer der Gründe, warum ich niemals beruflich fotografieren werde. Denn ich denke, daß ich den Spaß verlieren werde, wenn ich fotografieren muß.