Oh what a night…

Leider war sie nicht so schön wie die „Four Seasons“ in ihrem Song „December, 1963“ besingen. Lilith hat sehr unruhig geschlafen und es sogar geschafft, mich aus dem Bett zu verbannen. Der Boden war allerdings auch nicht erholsamer. Entsprechend gerädert und gutgelaunt stehe ich auf und freue mich auf den Kaffee. In zwei Stunden fahren wir nach Friedrichshafen zum Flughafen, treffen die letzten Vorbereitungen und versuchen, ein wenig Urlaubsstimmung aufkommen zu lassen. Das ist gar nicht so einfach nach dieser Nacht. Beim Frühstück wird auch Lilith so langsam fit und futtert Mini-Babybel.

Oma Andi fährt uns zum Flughafen und geht mit bis zum Check-In. Man könnte fast meinen, daß sie mit möchte. Wir haben noch etwas Zeit, verabschieden uns von der Oma und rauchen gemütlich eine letzte Zigarette. Lilith versucht, mit ihrer Taschenlampe Fotos zu machen. So langsam kommt Katrins Nervosität vorm Fliegen zum Vorschein, aber sie kann sich gut ablenken. Nach schier endlosen eineinhalb Stunden können wir endlich in den blauen Airbus A319 steigen, wird ja auch mal Zeit…

Ägypten, wir kommen!

Pünktlich, wirklich pünktlich heben wir ab. Lilith findet den Start richtig super, ruft „Los, los, los!“ und ist begeistert von der Geschwindigkeit. Die Begeisterung legt sich aber recht schnell, denn sie kommt mit dem Druck auf den Ohren noch nicht so ganz klar. Gut, das ist auch recht unangenehm. Vom Fensterplatz kann man super den Bodensee sehen, wir steigen höher und ziehen über die Alpen Richtung Südosten. Als wir die Flughöhe erreicht haben, hört Lilith auf zu meckern und döst ein wenig vor sich hin. Wirklich überrascht bin ich über den Snack, ein lummeliges Laugending in einer Plastiktüte mit einem Aufstrich, der irgendwann einmal von Internationalen Gerichtshof für Menschenrechte als essbar deklariert wurde. Zum Glück schmeckt dieser Mist genau so schlecht wie der Kaffee, das kann im Hotel dann nur noch besser werden.<br />Das einzig gute an dem Flug ist die Aussicht. Bei bestem Wetter sieht man viel von der Landschaft. Athen und die griechischen Inseln sind super zu erkennen, der Co-Pilot versorgt uns sogar mit Informationen über die Flughäfen der einzelnen Länder. Lilith wacht genau zu dem Zeitpunkt auf, als wir die Nordküste Afrikas überfliegen. Mit Mama erkundet sie den Flieger, es gibt zwar nicht viel zu sehen, aber es scheint trotzdem interessant zu sein.

Wir kommen so richtig in Urlaubsstimmung, als der Pilot uns die Wetterdaten für Hurghada durchgibt. Wenn wir in einer Stunde landen, werden uns 34°C, Sonne, keine Wolken und kaum Wind empfangen. In Deutschland ist es nur halb so warm und bewölkt mit vereinzeltem Regen. Bevor wir demnächst in den Landeanflug übergehen, kaufen wir noch ein paar Chips (unverschämte 1,50€ für eine kleine Dose!) und bekommen noch etwas zu trinken. Übrigens schmeckt Tomatensaft immer noch scheiße.<br />Lilith will aussteigen! OK, wir haben auch keine Lust mehr zu fliegen, angenehm ist anders. Aber es ist gleich geschafft, in 20 Minuten sollen wir landen und verlieren schon an Höhe. Der Landeanflug ist ziemlich übel, weil Lilith den Druckausgleich nicht hinbekommt und sich partout nicht dabei helfen lassen will. Die Räder setzen auf und wir sind endlich angekommen.

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Hurghada 2012

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