Es ist noch dunkel draußen, David wird ein wenig unruhig und wird wohl bald meckern. Gestern habe ich Katrin gebeten, mich zu wecken, damit ich noch ein paar Fotos machen kann. Etwas widerwillig quäle ich mich aus dem Bett, schnappe mir David, die Wickeltasche und den Buggy. Draußen geht ein frischer Wind, zum Glück habe ich die leichte Jacke dabei. Ein schneller Blick auf das Handy verrät mir die aktuelle Uhrzeit: 05:02Uhr! Es dämmert und ich latsche zum Restaurant, um mir Kaffee zu holen. Irgendwie komme ich noch nicht so richtig in Schwung. Schmeckt der Kaffee heute bitterer oder ist das der leichte Anflug von Wehmut, weil wir heute abreisen? Ich habe ein deja-vú, war es nicht so an den ersten Tagen? Wow! Ist das echt erst vor kurzem gewesen? Es liegt so weit zurück…
David macht keinerlei Anstalten, noch einmal aufzuwachen, deswegen setze ich mich in die Lobby und surfe ein wenig im Internet. Aktuelle Nachrichten aus der Heimat lesen und schauen, wie das Wetter so ist. Das sieht ja mal gar nicht so schlecht aus, bis 22°C. Nun blinzelt David kurz und lächelt mich an, bevor er die Augen nochmal schließt. Ein paar Minuten später ist er wach, grinst ganz breit und freut sich auf seine Milch. Wenn jemand den total relaxten Urlaub gemacht hat, dann er. Zufrieden scheißt er sich erst einmal zu. Lecker!
Also, ab ins Zimmer, frischen Popo machen. Die Mädels sind schon wach und Lilith möchte gerne einen Guten-Morgen-Kaba. Sie gehen los und holen sich einen, während ich mich um David kümmere. Nachdem Lilith ihren Kaba getrunken hat, fangen wir an zu packen. Mit ein klein wenig Wehmut gehen wir frühstücken. Trotzdem freuen wir uns auf zuhause. Zwar nicht auf den Rückflug, aber auf ein gemütliches Bett, richtig guten Kaffee und alkoholfreies Bier.
Das Frühstück ist dieses Mal nicht so reichhaltig und wir sind recht schnell „satt“. Deswegen gehen wir zeitig in den Moloch, ein wenig einkaufen und ein Versprechen einlösen. Wir bringen den Schlawinern den Buggy und Lilith bekommt ihren Lieblingspulli in blau! Wir alle denken nun, daß wir den anderen über´s Ohr gehauen haben, sind aber rundum zufrieden und glücklich. Danke ihr Schlawiner, es hat echt Spaß gemacht. Mit den restlichen ägyptischen Pfund kaufen wir uns noch ein paar T-Shirts, Lilith bekommt insgesamt drei geschenkt und ist stolz wie Bolle.
So langsam müssen wir los, den Rest einpacken und uns von Mustafa verabschieden. Der will eigentlich gar nicht, daß wir gehen und freut sich über unser kleines Geschenk und die 200-Pfund-Note. Wir machen noch ein schönes Abschiedsfoto und wünschen uns alles Gute.
Hachja… Wie erwartet kommt nun doch noch ein wenig Hektik auf, wir essen schnell einen Happen, verabschieden uns von dem befreundeten Pärchen und warten in der Lobby auf den Transfer. Manuela will Lilith gar nicht gehen lassen, aber wir müssen los, weil der Busfahrer schon da ist. 10 Minuten vor der Zeit, das sind wir in Ägypten gar nicht gewohnt. Also, Koffer aufladen, Kinder schnappen, Bus besteigen und los geht´s. Die Fahrt ist entspannt, ich unterhalte mit sehr nett mit einem älteren Österreicher über alles mögliche und ruckzuck sind wir am Flughafen. Da muß ich uns erst einmal einen Kofferwagen besorgen, weil wir nur aus dem Bus ausgeladen werden und rumstehen. Ich packe das Gepäck auf und Lilith darf oben drauf sitzen. Das findet sie cool. Wir checken gleich ein (wo uns ein sehr eifriger „Mitarbeiter“ nach vorne schleust… jaja, natürlich… Backshish!) und haben trotz oder wegen der ganzen Hektik noch 2,5 Stunden Zeit, bis wir an Bord müssen. Oh Mann, da ist Langeweile vorprogrammiert. Aber irgendwie kriegen wir auch diese Zeit rum und können einsteigen. Wieder erste Reihe, dieses Mal in einem A321, wieder richtig viel Platz.
David pennt schon vor dem Start ein und wird erst wieder am nächsten Morgen aufwachen. Er schläft ganze 15 Stunden, nur kurz unterbrochen von zwei, drei Fläschchen und einem frischen Popo. Leider können wir den Babykorb nicht anbringen lassen, weil wir ein wenig Turbulenzen haben. Trotzdem ist er der CHILLMASTER! Lilith hingegen will den ganzen Flug nicht schlafen, macht das aber 20 Minuten vor der Landung trotzdem.
Ich kann ein paar schöne Fotos vom Sonnenuntergang machen und es gibt den Film „Rush“ im Programm. Das Essen ist wie auf dem Hinflug, ein warmes wie-nennt-sich-das-noch-gleich und Kaffee. Es dauert nun nicht mehr lange bis zur Landung, wir sind so gut wie in Salzburg. Noch zwei Kurven und schon setzen wir sanft auf. Wie immer drängen sich alle sofort zum Ausgang, als ob man eine Notevakuirung hätte. Ich lasse mir Zeit, denn Lilith schläft immer noch und ich muß das Handgepäck noch mitnehmen. Umständlich, aber das klappt schon irgendwie. Meine Tochter ist nicht wach zu kriegen, selbst dann nicht, als ich versuche, mit einer Yogaübung unsere Ausweise zu zeigen. Der Zöllner läßt mich zappeln und winkt mich ohne weiteres durch. Danke!
Nachdem wir unsere Koffer in Empfang genommen haben und Richtung Ausgang zu Onkel Sascha gehen, wacht Lilith auf. Sie freut sich, ihn zu sehen und schmust gleich mit ihm. Die Temperaturen hier sind mild, wenn auch nicht so super wie vor fünf Stunden noch… Auf der Fahrt nach Ester pennen die Kids wieder, Katrin döst ein wenig und ich erzähle etwas vom Urlaub. Wir machen am Chiemsee eine kurze Pause, rauchen eine Zigarette und vertreten uns die Beine. Kurz vor 23:00 sind wir dann endlich wieder zuhause.
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